Bewegende Kooperation
Ein besonderes Kirchenkonzert boten am Sonntag die Musiker des Ev. Posaunenchores von 1886 und die CVJM-Gruppe „Wegweiser“ in der Ev. Stadtkirche. Foto: Kevin Schubert
Gronau –
Als die letzte Posaune verstummt, erhebt sich das Publikum zum Applaus. Die Zuhörer sind begeistert. Die Musik des Kirchenkonzerts in der evangelischen Stadtkirche Gronau hat die rund 120 Gäste berührt.
Als die letzte Posaune verstummt, erhebt sich das Publikum zum Applaus. Die Zuhörer sind begeistert. Die Musik des Kirchenkonzerts in der evangelischen Stadtkirche Gronau hat die rund 120 Gäste berührt; die Kombination aus den Blechbläsern des Evangelischen Posaunenchors von 1886 und den Instrumenten der CVJM-Gruppe „Wegweiser“ hat sie bewegt.
„Das habe ich so das erste Mal gehört, und mir hat es total gut gefallen“, schwärmt Karin Vorrink. Sie ist wegen der „Wegweiser“ hier, deren Mischung aus moderner und kirchlicher Musik ihr imponiert. „Manches geht niemals vorüber“, eines der Lieder der „Wegweiser“, habe sie sogar zu Tränen gerührt. „Auch die Kombination mit Rock, Michael Jackson, John Miles – diese Klangfülle war klasse“, findet Gatte Arno.
Und wie hat das Programm der Jugend gefallen? Die ist im Publikum nicht allzu stark vertreten. Auch Julian Fege ist vor allem wegen seines Bruders da, der im Posaunenchor Schlagzeug spielt. „Da ist dann immer die ganze Familie da“, sagt er. Gefallen hat es ihm aber trotzdem. Die Kooperation der beiden Gruppen sei mal was anderes und „sehr interessant zu hören“, findet der 21-Jährige.
Dafür, dass alle Zielgruppen erreicht werden, sorgt auch das vielfältige Repertoire. „Wir wollen den kompletten Bereich der Kirchenmusik abdecken“, kündigt Thomas Steffan, Chorleiter des Posaunenchors, schon vor dem Konzert an.
Der Ev. Posaunenchor von 1886 spielt Bach, Spirituals und Gospelrock. Die „Wegweiser“, mit Keyboards, Gitarren, Trommeln und Gesang, präsentieren Kirchenlieder, etwa zur Musik von Cat Stevens’ Hit „Father and Son“. Und bringen mit Nenas „Wunder geschehen“ sogar rockige Klänge ein.
Unbestrittene Höhepunkte sind aber die Kooperationen beider Gruppen. Michael Jacksons „Heal the World“ und „Music“ von John Miles. Pfarrerin Bettina Roth-Tyburski, die den Abend moderiert, kündigt letzteres als „eines der schönsten Lieder überhaupt und eine regelrechte Liebeserklärung an die Musik“ an. Und als Blechbläser, „Wegweiser“ und Kantor Tamás Szöcs es gemeinsam anspielen, wird deutlich, was sie meint. Die ruhigen, hingebungsvollen, aber auch die lauten, leidenschaftlichen Passagen gelingen tadellos und ergreifen die Gäste.
Dementsprechend zufrieden sind Thomas Steffan und Edmund Grundmann, einer der Sprecher der „Wegweiser“. „Dafür, dass das Wetter so ist, war es doch ganz ordentlich besucht“, freut sich Steffan. Auch die Abstimmung, laut Grundmann eine Herausforderung, habe geklappt: „Wir mussten uns aufeinander zu bewegen und eine Tonart treffen.“ Das habe geklappt.
Die Kirchenkonzerte des Evangelischen Posaunenchors finden alle zwei Jahre statt. „Wir machen weltliche Musik, aber eben auch Kirchenmusik“, sagt Steffan. Um das sakrale Programm zu präsentieren, gibt es die Kirchenkonzerte. Mittlerweile zum zweiten Mal mit den „Wegweisern“.
Von Kevin Schubert