CVJM-Fahrradtour führte zur Dinkelquelle
35 begeisterte Radfahrer begaben sich am Mittwoch auf Tour, um einmal den Ursprung der Dinkel kennenzulernen. Bevor man jedoch an der Dinkelquelle ankam, gab es noch einen Abstecher zum “Holtwicker Ei”; zudem wurde in Holtwick die im neugotischen Stil erbaute St.-Nikolaus-Pfarrkirche besichtigt. Dort begeisterten insbesondere die Farbfenster mit eucharistischen Themen aus der Düsseldorfer Glasmalerei Derix.
In der Bauernschaft Höven, unweit des Dorfes, befindet sich dann als unscheinbarer Teich in einem gepflegten Gebüsch versteckt der Quellenbereich. Der Heimatverein Holtwick hat die Stelle mit einem Stein und Bronzetafel gekennzeichnet, zusätzlich errichtete die Nachbarschaft „An de Holtbrügg“ straßenseitig eine umfangreiche Infotafel zur Dinkel und deren Verlauf bis zur Vechte.
Nächstes Ziel der Radler war dann Legden mit der in einem prächtigen Mischwald gelegenen Wasserschloß „Egelborg“. Das von einer Gräfte umschlossene Anwesen vereinigt mehrere Baustile, wobei insbesondere der bereits 1659 im niederländischen Renaissancestil erbaute Nordflügel architektonisch hervorsticht. Die nördlich des Schlosses stehende Mühle wurde 1907 erneuert, sie reguliert noch heute den Wasserstand der Gräftenanlage.
Rund 7 km weiter flussabwärts erreichten die Radler die in der Bauerschaft Legden-Wehr gelegene „Düstermühle“. Sie wurde bereits im 12. Jahrhundert urkundlich und zählt damit zu den ältesten Wassermühlen der Region. Sie gehörte ursprünglich zum Stift Asbeck. Neben einer Funktion als Gerichtsstätte entwickelte sich dort im Laufe der Jahrhunderte die Tradition des Düstermühlenmarkts.
Da die Wassermühle in Heek bereits 1983 abgerissen worden ist, ging es direkt weiter nach Nienborg. Letztes Ziel der Dinkeltour war dort die noch aus dem Mittelalter stammende ehemals fürstbischöfliche Kornwassermühle. 1984 wurde die Mühle umgebaut und diente dem Heimatverein Nienborg rund drei Jahrzehnte als Heimatstube. Leider hat die Dinkel als Tieflandfluß ab Heek durch zahlreiche Begradigungen viel von ihrem ursprünglichen mäandrierenden Verlauf verloren. Dennoch zeigte die von Günter Lohoff geführte Tour, wie abwechslungsreich und geschichtsträchtig „unsere Dinkel“ mit dem Fahrrad erlebt werden kann.
Text und Foto: Eckhard W. Bohn